Die 4 schlimmsten Dating-Typen

Daten macht Spaß! Besser gesagt, das sollte es. Eines der größten Probleme daran ist jedoch, dass man meistens Personen kennenlernt, die einem mehr Kummer bereiten, anstatt das Konzept der Liebe näherzubringen. Passend dazu habe ich hier 4 Dating-Typen* zusammengefasst, die manchen von uns schon über den Weg gelaufen sind. 

Der Puppenspieler

Oh, die erste große Liebe. Sie ist zuckersüß und doch so bitter, wenn sie zerbricht.  Manche erinnern sich gerne daran zurück, andere kriegen das blanke Kotzen. Kein Wunder, da man oft in jungen Jahren Partner kennenlernt, die einen nicht wirklich lieben, sondern manipulieren. Ist der erste Kontakt mit der Liebe eher missbräuchlich oder toxisch, hat das für das zukünftige Leben extreme Auswirkungen auf die emotionale Gesundheit. Der Puppenspieler zeichnet sich vor allem durch seine Psycho-Spielchen aus:

  • Er lässt dich an dir zweifeln, um dich von ihm abhängig zu machen. Er beleidigt dich zuerst und gibt dir anschließend ein mittelmäßiges „Kompliment“ als Trost: „Ich liebe zwar deine Kurven, aber du solltest echt mal wieder Laufen gehen“.
  • Er verdreht dir die Worte im Mund und bringt dich dazu deine Ansichten infrage zu stellen: „DU wolltest doch diese Beziehung!“
  • Dinge, die er falsch macht, schiebt er auf dich: „Wärst DU nicht so anstrengend, hätte ich nicht mit meiner Ex geschlafen.“

Absolut niemand hat es verdient, so manipuliert zu werden, deswegen hier ein gut gemeinter Tipp: LAUF WEG.

giphy

Mr. „Vielleicht, vielleicht auch nicht“

Wer ist in jungen Jahren auch mit einem Gänseblümchen in der Hand gesessen und hat die einzelnen Blüten abgezupft, während man „er liebt mich, er liebt mich nicht“ aufgesagt hat? Zwar hab‘ ich mich nie auf dieses Blumen-Orakel verlassen, doch ich hab oft genug Männer kennengelernt, die eine sehr wandelbare Einstellung hatten. Anfangs noch Feuer und Flamme eine Beziehung einzugehen, ist nach einem Dating-Monat plötzlich „die Luft raus“. Ein paar peinliche WhatApp-Nachrichten und erfolglose Gespräche später, wird klar, dass dieser Typ doch keine Lust auf eine Partnerschaft hat. „Ich mag dich ja, aber irgendwie denk ich nicht, dass ich gerade bereit dazu bin“, hab‘ ich ZU OFT gehört. 

Oh really? Nicht bereit, was? Aber bereit genug mir anfangs davon vorzuschwärmen, wie toll es sein wird, wenn „das mit uns mal fix“ ist, nur um im Endeffekt meine Zeit zu verschwenden. Wie der Lyrics des Songs „If you can’t hang“ von Sleeping with Sirens so schön erklärt: „Cause you’re such a pretty, pretty, pretty, pretty face, but you turned into a pretty big waste of my time.“

 

Der Geist 

Das Schlimmste an Trennungen ist, wenn sie nur einseitig passieren und man nie eine richtige Erklärung bekommt, warum es vorbei ist. Grund dafür ist meist der feige Abgang des Herzblatts: Man wird beinhart geghostet. Unter dem Begriff „ghosting“ versteht man eine Person, die sich einfach nie wieder meldet. Sie wird also zu einem Geist und tut so, als ob die Romanze niemals passiert wäre bzw. als ob man sich nicht kennen würde.

Lieblingsanekdote aus meinem Dating-Life: 

  • Supernetten Typen getroffen, dessen Eltern ich schon beim 3. Date (!) kennengelernt hab‘. Er sprach von großen Gefühlen, der „perfekten Verbindung“ und einer „fixen Gschicht“.
  • Drei Wochen später bricht aus dem Nichts mehr oder weniger der Kontakt ab, Nachrichten werden nur sporadisch beantwortet. Auf meine Frage „Wollten wir uns heute eigentlich nicht treffen?“, bekam ich nie eine Antwort.
  • Ich gab auf, er stellte sich tot. Ein Monat später treffe ich ihn zufällig in der Stadt. Er lächelt kurz, sagt Hallo und geht weiter, als ob wir nur flüchtige Bekannte wären. Ich hab‘ die nächsten 30 Minuten heulend im Auto verbracht. 

Fazit: Falls ihr auch mal geghostet wurdet, könnt ihr eigentlich dankbar sein. Wer so eine miese Nummer abzieht, ist auch zu viel schlimmeren Taten fähig. Mit den Gefühlen und der Hoffnung anderer zu spielen, ist einfach nicht okay. (Besonders, wenn man sogar die Eltern kennengelernt hat – ich mein, wtf?!)

Der Lückenfüller

Regel Nummer 1: Verliebt euch nie in einen Typen, der sich gerade erst frisch getrennt hat! In den meisten Fällen geht das ziemlich beschissen aus. Natürlich kann eine Trennung eine ultimative Entscheidung sein, manche Leute sind sich dabei aber nicht unbedingt sicher. Wenn man sich mit jemanden trifft, der seine langjährige Beziehung beendet hat, kann es leicht passieren, dass man zum Lückenfüller wird. Und glaubt mir, das tut verdammt weh.

Die Tatsache, dass einem Interesse, Gefühle und Zuneigung vorgespielt werden, nur um über Social Media zu erfahren, dass dein „Liebling“ plötzlich wieder mit seinem Ex-Partner zusammen ist, sticht ins Herz wie 1000 Brenneseln. Vielleicht habt ihr Glück und bekommt noch eine Entschuldigung und ein halbherziges „Meine Ex und ich haben uns doch wieder versöhnt, tut mir echt leid.“ 

Wisst ihr, was ich bekommen habe? Mein vermeintlicher Seelenverwandter hat mich auf Facebook entfernt und ich hab‘ über seinen cringy WhatsApp-Status von der neuentfachten Ex-Leidenschaft erfahren: „Ich liebe dich für immer, {insert Ex-Name here}.“ 

Keine Entschuldigung, keine Erklärung und vor allem keine Nachricht mehr! Ja, mich hat es damals besonders schwer getroffen, denn der Lückenfüller-Künstler hatte mich auch noch geghosted. Ein Dating-Typ-Hybrid aus der Hölle! 

Deswegen hört auf mein Girl Snooki aus der MTV-Show Jersey Shore:

giphy-1#

Fallen dir noch mehr Dating-Typen ein? Erzähl‘ mir doch mehr davon und hinterlasse einen Kommentar!

* Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird im Beitrag die gewohnte männliche Sprachform bei personenbezogenen Substantiven und Pronomen verwendet. Dies impliziert jedoch keine Benachteiligung des weiblichen Geschlechts, sondern soll im Sinne der sprachlichen Vereinfachung als geschlechtsneutral zu verstehen sein. Kurz gesagt: Männer und Frauen können in Sachen Liebe & Beziehung gleichermaßen äußerst gemein sein. Beschissenes Verhalten kann man einfach nicht am Geschlecht festlegen! 

Werbung

„Bitte liebe mich“: Wenn Liebe kaputt macht

Verliebt zu sein, ist unglaublich schön. Die ersten Schmetterlinge im Bauch, die Nervosität vor jedem Date und das Grinsen im Gesicht, während man die Textnachrichten seines Schwarms liest, sind unbezahlbare Momente. Sich zu verlieben, tut gut und lässt uns wie auf einer Achterbahnfahrt einen konstanten Rausch fühlen. Doch was passiert, wenn nur ein Partner diesen besagten Rausch wahrnimmt? Was passiert, wenn wir anfangen nach Liebe zu betteln?

Denn nach der Honeymoon-Phase stellt sich oft der Alltag ein. Die einst romantischen Gesten sind vergessen und die „ich will dich so gerne wiedersehen„-Nachrichten werden durch „vielleicht“ oder „wie du willst“ ersetzt. Eine gewisse Gleichgültigkeit macht sich breit und man beginnt zu zweifeln. Zu allererst natürlich an sich selbst. Die Zeit wird ab jetzt für Umbauarbeiten in der Beziehung investiert. Die fehlende Aufmerksamkeit belastet einen immer mehr. Man gibt nicht auf und denkt sich: „Ich möchte gesehen werden, ich bin hier, nimm mich wahr!“

Abhängigkeit ist keine Liebe

Wir streifen uns eine imaginäre „Liebes-Warnweste“ über und winken wie wild mit den Armen in der Luft. Wir tun alles, damit wir ansatzweise in das Leben des Gegenübers involviert werden: Sei es eine kleine Geste, neue Outfits oder Pläne für Dinge, die man vorher noch nicht erlebt hat. Der Partner zeigt sich von so viel Initiative oft genervt. Wir verstummen innerlich und verhalten uns ruhig, in der Hoffnung, dass es sich von selbst regelt. Dass das alles nur eine Phase ist und die Ignoranz und Kaltherzigkeit nicht so gemeint sind.

Das Problem ist, dass wir sehr oft diese Dinge in Kauf nehmen, um unseren Partner zu retten. Wir fangen an ein gewisses Verhalten zu akzeptieren, welches inakzeptabel ist. Wir relativieren es, indem wir es auf unser eigenes schließen.

„Naja, vielleicht hätte ich nicht fragen sollen, wann wir uns wiedersehen. Vielleicht ist es falsch zu sagen, dass ich ihn/sie vermisse. Ich sollte das lieber für mich behalten.“

Und genau an diesem Punkt sollte uns allen klar werden, dass es sich hier nicht um Liebe, sondern um Abhängigkeit handelt. Wie beim Rauchen oder beim dritten Schluck Alkohol: Es schmeckt irgendwann gut, obwohl wir wissen, dass wir davon schlecht riechen oder kotzend über der Kloschüssel hängen.

Der verzweifelte Versuch sich an jedem Fünkchen Liebe des Gegenübers festzuhalten, raubt einem selbst die letzte Kraft. Doch das Allerschlimmste ist die Tatsache, dass wir aufgrund dieser Situation nicht mehr daran glauben, dass wir Liebe verdienen. Wir gehen davon aus, dass wir der Grund für die Missgunst des Partners sind.

Anker ohne Halt

Die Sache ist doch die: Irgendwann in unserem Leben suchen wir alle nach etwas Halt und Geborgenheit. Einen Anker, der uns erdet, damit wir nicht im Fluss unseres Lebens davon schwimmen. Das Problem dabei ist, dass wir meistens in falschen Personen diesen Anker sehen.

In Menschen, die uns an einer Stelle festnageln und nicht mehr gehen lassen. Anker werden nach der Zeit auch angehoben, um an einer anderen Stelle wieder anzusetzen. Wir selber sind das Schiff, das weiter will, aber nicht kann – zumindest denken wir das. Unser Anker darf nicht zu schwer für uns sein. Wenn wir weiter wollen, dann holen wir entweder den Anker wieder an Board oder lösen seine Kette und lassen ihn am Meeresgrund.

Der Sinn dieses Ankers ist es nicht uns weiter in die Tiefen der See zu ziehen. Genau so läuft das auch mit Beziehungen: Zieht sie uns runter ist sie nicht für uns gemacht, denn wir verlieben uns viel zu oft in Menschen, die wir zwar wollen, aber nicht brauchen.

Ohne geht’s nicht

Der Moment an dem wir aufhören nach Liebe zu betteln, ist der Zeitpunkt an dem wir realisieren, dass wir alles was wir brauchen wir selbst sind. Niemand möchte eine Person an seiner Seite, die alles kritisiert was man tut oder einfach ignoriert. Und JA, wir können wirklich gut ohne solche Partner überleben.

Am Ende des Tages bleibe immer noch Ich übrig, deshalb sollte Ich meine erste große Liebe sein. Für immer.

Lasst euch nicht dazu verführen jemanden so sehr anzuhimmeln, sodass ihr nicht mehr darauf achtet euch selbst zu lieben. Loslassen tut weh und kostet so viel Kraft, aber wenn man es tatsächlich geschafft hat, dann ist man meist befreiter als zuerst angenommen.

Jeder von uns verdient es geliebt zu werden! Doch wenn man darum betteln muss, dann schadet das einem viel mehr, anstatt einfach Single zu bleiben und sich selbst Liebe zu geben.

Ein Brief an mein 16-jähriges Ich

Mit 16 hatte mich die Pubertät richtig im Griff und das spiegelte sich meistens in meinem Umgang mit meinen Mitmenschen wider. Ich war so davon überzeugt, dass mich niemand versteht, weil ich selbst nicht aus meiner Persönlichkeit schlau wurde. Meine Laune war unerträglich: Mal hab‘ ich extrem gelacht, mal nur geweint, mal gar nichts gefühlt. Ich fragte mich immer öfter, ob ich normal bin. Läuft die Pubertät immer so ab? Sind doch sicher meine Hormone, Eltern oder eben die Gesellschaft daran schuld. Heute weiß ich, dass ich die Schuld in meinen eigenen Händen hielt. Und den größten Fehler, den ich damals gemacht hab‘, war mich abgrundtief zu hassen.

„Hätte ich mit 16 die Einstellung gehabt, die ich heute zu den meisten Dingen habe, wäre alles so viel besser gewesen.“

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht:

Brief für dich.

Selma,

wenn du diese Zeilen liest, wirst du wahrscheinlich verheult in deinem Zimmer sitzen und kreischende Musik hören, die bei höchster Lautstärke dein Trommelfell zerrüttelt. Glaub mir, spätestens mit 20 wirst du kein Fan mehr davon sein.

Falls du demnächst wieder vor dem Spiegel stehst und dich unglaublich fett findest, dann merk‘ dir: Die tolle Figur, die du jetzt hast, wirst du nie wieder haben. Du siehst super aus, ich seh‘ es doch auf deinen Fotos. Mal weißer statt schwarzer Klamotten zu tragen, tut auch deiner Laune gut und nein, es macht dich nicht dick. Du bist nicht mal ansatzweise übergewichtig und die Sorge, dass dich absolut niemand mit diesem Körper attraktiv finden wird, ist totaler Blödsinn. Damit dich andere hübsch finden können, musst du mal lernen dich selbst zu mögen! Ich weiß, das ist echt schwierig, aber es funktioniert. Pass auf deinen Körper auf und hör auf so viel Süßigkeiten zu essen – deine Haut wird dir für diesen Tipp auch mit 25 danken.

Deine geistreiche Idee mit Converse statt Stiefeln im Winter durch den Schnee zu gehen, ist so ziemlich eine der dümmsten Aktionen überhaupt. Du schaust nicht „cool“ aus und nein, du wirst nicht ausgeschlossen, nur weil du warme Schuhe anhast. Die Tatsache, dass deine Fashion-Entscheidungen sich negativ auf deine Gesundheit auswirken, sollte kein Geheimnis sein. Bronchitis Hallo!

Apropos Bronchitis: Weißt du was der eigentliche Grund dafür ist? (Neben den durchnässten Converse natürlich.) Eine Hausstauballergie! Das erfährst du aber erst sechs Jahre später. Also danke dafür, dass du nie Staub gewischt oder generell mal geputzt hast. *insert facepalm here*

Deine „niemand versteht mich in diesem Leben“-Art wird mit der Zeit ziemlich anstrengend. Kein Wunder, dass dich niemand versteht, wenn du nicht darüber redest. Dabei kannst du das echt gut. Du KANNST reden. Und auch, wenn du es jetzt noch nicht glauben magst: Mama und Papa können dir tolle Ratschläge geben. Vielleicht kann das Mama etwas besser als Papa, aber du wirst später dafür dankbar sein.

Außerdem: Papa weiß schon von Anfang an, dass du beim „Spazieren gehen“ immer rauchst, du Genie. Da nützen auch Kaugummi, Parfüm und Deodorant nichts, außer, dass du so riechst als ob du den DM und Bipa überfallen hättest. Eigentlich hätte dir das ja sofort klar sein sollen. Dein Vater ist ziemlich cool und hat jeden Scheiß mitgemacht – wenn das jemand checkt, dann er!

Mit Mama sieht alles bisschen anders aus. Ich weiß, du findest sie manchmal echt gemein, aber das liegt eher daran, dass du ihr so ähnlich bist. Weißt du noch als du dir geschworen hast niemals wie deine Mutter zu werden? Naja, es ist alles anders gekommen. Du bist genauso wie deine Mom und das ist großartig, weil deine Mama ein absolut toller, aber knallharter und ehrlicher Mensch ist.

Auch die Tatsache, dass du so früh beschlossen hast niemals zu heiraten und Kinder zu kriegen, wird nicht ganz aktuell sein. Zwar ändert sich nicht deine Meinung, dass heiraten eher unnötig ist, doch im Grunde hättest du sehr gern eine eigene Familie. Mit 16 zu behaupten, dass man niemals Kinder haben möchte, ist ja sowieso total bescheuert. Mädel du bist 16! Du hast wirklich noch absolut keine Ahnung vom Leben und das wird sich auch mit deiner Volljährigkeit nicht unbedingt ändern. Du brauchst über solche Dinge ja überhaupt nicht nachdenken, weil du dich damit nur unter Druck setzt.

Denn du weißt doch ganz genau, dass du vor allem extreme Angst hast. Angst davor zu versagen und keine tolle Mutter zu werden. Angst davor niemanden zu finden, der mit dir eine Familie gründen möchte und Angst davor alleine zu sein.

Das sind ganz schön viele und ernste Gedanken für einen Teenager. Noch wichtiger wäre hier zu erwähnen, dass sie total unbegründet sind. Heiraten und Kinder zu kriegen, ist vielleicht schön, aber nicht dein Lebenssinn. Konzentrier‘ dich lieber mal auf die Schule und deine zukünftige Karriere, denn die bleibt dir meist für immer. Du wirst paar Jahre später einen tollen Spruch von Lady Gaga lesen, den du dir stolz unter dein Facebook-Profilbild klatschen wirst:

“Some women choose to follow men, and some women choose to follow their dreams. If you’re wondering which way to go, remember that your career will never wake up and tell you that it doesn’t love you anymore.”

Ich sollte hier noch erwähnen, dass du diesen Spruch als neue Motivation nimmst nachdem dir einige Jahre später dein Herz gebrochen wurde. Mal wieder. Oh, du denkst du hattest mit 16 den schlimmsten Herzschmerz deines Lebens? Na, dann schnall dich mal an, Kleine. Diese Achterbahnfahrt wird noch einige Tiefen haben.

Doch merk‘ dir eines ganz genau: Du bist eigentlich ganz schön in Ordnung und dich selbst runter zu machen, wird dir nicht dabei helfen im Leben voran zu kommen. Nur, weil du mal vor anderen weinst und deine Gefühle zeigst, bist du nicht schwach. Nur, weil du offen aussprichst was du dir wünscht, vielleicht mal ne Umarmung oder einfach nur mal jemanden zum Quatschen, lässt dich auch nicht dumm aussehen. Du wirst Jahre damit verschwenden deine Emotionen in dich reinzufressen, anstatt in die Welt zu schreien wie es dir wirklich geht. Lass los, es ist okay. Du wirst sehen, alle Menschen sind ein bisschen verkorkst.

Aber keine Sorge, nicht alles was du mit 16 anstellst ist schlecht. Deine Fähigkeit immer das Gute in deinen Mitmenschen zu sehen, wird meistens mit unschuldiger Naivität bestraft. Doch die Tatsache, dass du trotz unzähliger negativer Erfahrungen an deiner Überzeugung festhältst, ist für manche bewundernswert. Eine gute Zuhörerin für deine Freunde zu sein, wird von allen geschätzt. So macht sich dein verbissenes Schweigen zu deinen eigenen Problemen bezahlt, weil du damit anderen helfen kannst. Dich jedoch nicht ausnützen zu lassen und nicht allen Personen in deinem Umfeld eine zweite, dritte oder vierte Chance zu geben, wird dir noch einige Jahre später schwerfallen.

All‘ die Dinge und Situationen, die dir so unbezwingbar scheinen, werden dich in Zukunft zum Lachen bringen. Also lass den Kopf nicht hängen: Es gibt Schlimmeres als ein 16-jähriger Teenager zu sein.

xx. S.

Vierteljahrhundert-Wünsche

Meine Freunde haben mich auch dieses Jahr wieder gefragt, was ich mir denn zu meinem Geburtstag wünsche. Nach 25 Jahren auf dieser Erde wird mir immer mehr bewusst, dass materielle Dinge niemals die Liebe und Freude des Beisammenseins mit tollen Menschen überwiegen kann. Wie viele andere 25-Jährige bin ich in meinem Inneren stets ein Kind geblieben und habe mich immer über Geschenke gefreut.

Doch vor ein paar Tagen musste ich an meine damals peinliche Rede zu meinem 9.(?) Geburtstag denken, an dem ich vor all meinen Gästen gesagt habe, dass ich mir wünsche, dass wir alle Freunde bleiben.

16 Jahre später und ein paar Geburtstagsgäste weniger, wünsche ich mir viel mehr als aufrichtige Freundschaften:

Ich wünsche mir mehr Umarmungen, mehr Küsse, mehr Lachen und Schokoladenkuchen – auch die restlichen 365 Tage. Doch nicht für mich selbst, sondern besonders für Kinder, die all diese Dinge nie hatten.

Ich wünsche mir mehr Mut für die kleinsten Mitglieder dieser Gesellschaft, die als Helden und Heldinnen in die Zukunft schreiten, und schon in jungen Jahren selbstbewusst genug sind, sich für ihre Träume und Wünsche einzusetzen.

Ich wünsche mir für unsere Erde, dass wir behutsamer mit ihr umgehen und uns dankbar zeigen. Dankbar für all die Kostbarkeiten, die sie uns täglich schenkt.

Ich wünsche mir auch mehr Wertschätzung, vor allem gegenüber unseren Lebensumständen, die um einiges besser sind als in vielen anderen Ländern.

 Ich wünsche mir mehr Frieden für Mütter, Väter und Kinder, die in schwierigen Zeiten auf sich allein gestellt sind.

Ich wünsche mir mehr Gehör von Leuten, die sich von „anstrengenden“ oder „unbehaglichen“ Themen abwenden, um nicht ins Fadenkreuz der Gesellschaft gedrängt zu werden.

Ich wünsche mir, dass all die Sorgen von meinen Freunden und Familienangehörigen zumindest an dem heutigen Tag etwas leichter sind.

Ich wünsche mir, dass ich mehr Last von den Schultern der Erschöpften und Kranken auf mich nehmen kann, um menschlicher und verständnisvoller zu werden.

Ich wünsche mir mehr Akzeptanz. Besonders für psychische Krankheiten und vor allem für Depressionen, die sogar in der heutigen Zeit noch belächelt werden.

Ich wünsche mir schöne Feste und mehr Menschen, die sich einander die Hand reichen, auch wenn sie in vielen Dingen so verschieden sind.

Ich wünsche mir vielleicht zu viel. Vielleicht aber auch zu wenig. Doch am allermeisten wünsch‘ ich mir, dass ich in meinen nächsten 25 Jahren zumindest ansatzweise dazu beitragen kann, dass einer dieser Wünsche in Erfüllung geht.

„Heasd Brate geh ma‘ Fitinn“: Ein Erlebnisbericht

Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass es Dinge in meinem Leben geben wird, die ich nicht gerne tun werde, aber eben tun MUSS. Sport war da ganz oben auf meiner Liste. Besonders, da ich der unsportlichste Mensch auf der Welt bin. Glaubt mir, das ist absolut nicht gelogen, hatte ich mir doch in der Volksschule beim Rolle-vorwärts lernen das Schulterblatt geprellt. Ein traumatisches Erlebnis, welches mich bis heute noch verfolgt.

2015 wagte ich jedoch ein verrücktes Selbstexperiment und meldete mich tatsächlich für ein Gratis-Monat im Fitnesscenter meiner Stadt an. Trotz meines Traumas konnte ich es kaum erwarten, fit und sexy zu werden. Doch obwohl ich zu Beginn vor lauter Motivation strotzte, war der Zauber schon bald verflogen.

In der ersten Woche bin ich dreimal in der Muckibude gewesen, hatte mich mit einigen Pensionisten auf den Gerätezirkel geschwungen und schon nach zwei Minuten begonnen zu schwitzen. Ich fragte mich, ob das für meine damaligen 22 Jahre normal war, fühlte regelmäßig meinen Puls und erinnerte mich an meine zwei Erste-Hilfe-Kurse zurück.

Verstauchte Knöchel mit Flashbacks

Der Horror begann erst richtig als ich realisierte, dass mich fremde Leute tatsächlich beim Sport sehen konnten. Ein paar Grannys zum Beispiel, die mich vorwurfsvoll mit Blicken aufspießten, weil ich anscheinend mal wieder ein Gerät falsch benützte. Oder sie meine orange-pinken Shorts als einen eindeutigen Hilfeschrei auffassten. Ich fühlte mich daraufhin immer unwohler und wurde regelmäßig von sämtlichen Flashblacks meines verpfuschten Purzelbaums gequält.

Nach zwei Wochen gab ich auf, da ich dem mentalen Druck weiterhin nicht mehr standhalten konnte. Allein die Tatsache, dass ich mit einem neuen durchtrainierten Körper in Kombination mit meinem unglaublich verwerflichen Humor die Männerwelt total in Rage gebracht hätte, wollte ich definitiv nicht auf mich nehmen. Ich kontaktierte meinen Trainer und erzählte ihm, dass wir kein Endgespräch bräuchten, um meine sportlichen Erfolge zu besprechen. Abgesehen davon, dass ich:

  1. Anstatt fünf Kilo abzunehmen zwei zugenommen hatte und
  2. mir nach meinem letzten Training auf dem Weg zum Auto meinen Knöchel verstaucht hatte,

war die Sache für mich erledigt. Ich schmiss wortwörtlich das Handtuch.

Der Weg einer Kriegerin

Die darauffolgenden Jahre verliefen ruhig. Hier und da konnte ich mich dazu überreden joggen zu gehen. Während ich mir total sporty und elegant vorkam, wurde mir schnell klar, dass ich wie ein Pinguin auf Heroin herumlief. Zusätzlich war ich dauernd aus der Puste, weil ich alle Lieder meiner Spotify-Run-Playlist mitsang. Ein unüberwindbarer Teufelskreis.

Doch Anfang des Jahres kam mir ein erneuter Geistesblitz, der mich wieder über die Türschwelle eines Fitnesscenters treten ließ. Nur diesmal ging ich nicht alleine, nein, ich hatte meinen sportlichen Freund E. mit. Als mentale und körperliche Stütze quasi. Er erklärte sich bereit, mir alles zu zeigen und mir dabei zu helfen die Liebe zum Sport zu finden. Außerdem hatte das Fitinn ein Neujahrsangebot – sonst hätte ich meinen Arsch und noch wichtiger mein Geld eh nicht dorthin verlegt.

Das Problem hierbei war, dass E. mich noch nicht gut genug kannte. Er wusste also nicht, dass ich meine Entscheidungen in Bezug auf unangenehme Dinge sehr oft wechsle. Eigentlich genauso oft wie Leonardo DiCaprio seine Modelfreundinnen. Meine unausstehlichen Launen und meine Ja- mal Nein-Argumente zum Fitnesscenter haben E. in den Wahnsinn getrieben. Außerdem war ich oft genug, vor der ultimativen Entscheidung lieber Schluss zu machen, als mit ihm ins Fitinn zu gehen.

Nach ewigem Hin und Her bin ich daraufhin tatsächlich in die Goldschmiede aller Instagram-Stars und -Bitches eingetreten. Als ich dann im Studio stand und wieder meine beklemmenden Angstzustände bekam, hätte ich mich am liebsten sofort aus lauter Scham mit einer Langhantel stranguliert. Gleichzeitig fing ich innerlich an zu lachen – als ob ich jemals eine Langhantel heben würde.

Was zur Hölle mach ich hier?!

Nachdem mich sämtliche Mädels bereits in der Umkleide sau deppat angestarrt hatten, wollte ich schon wieder schreiend rauslaufen. Ich überlegte mir sämtliche Ausreden, um mir die Tragödie und Peinlichkeiten vor E. zu ersparen, doch mehr als die Tatsache, dass meine Turnschuhe drückten, fiel mir nicht ein.

Ich betrachtete meine Füße und überlegte mir, ob es möglich war, genau an so einer ungewöhnlichen Körperstelle fett zu werden. Obwohl ich zu keiner eindeutigen Antwort kam, wusste ich zumindest, dass ein Heulanfall die letzte Möglichkeit war mich vorm‘ Sport zu drücken.

Während E. gelangweilt im Flur auf mich wartete, hatte ich mich endlich dazu überwunden aus der Umkleide rauszukommen. Nachdem er mich fragte, ob ich bereit sei, wollte ich am liebsten theatralisch am Boden sinken und einen Kreislaufkollaps vorspielen – natürlich passiert so was nie, wenn man es wirklich braucht. Er zerrte mich zu den ersten Geräten und wir „wärmten“ uns auf. Während ich die Lederrolle mit meinen Pudding-Beinen nach oben drückte, schaute mir E. konzentriert zu.

Nach der Aufwärmphase verlagerten wir unser „Training“ in den hinteren Teil des Fitnesscenters, um ein paar Übungen mit Gewichten zu probieren. Ich fühlte mich jedoch so, als ob ich auf dem Weg nach Mordor wäre, um Sauron meine Seele zu verkaufen. „Vielleicht gibt’s halt paar hübsche Typen zum Anschauen“, dachte ich mir während ich E., wie ein Küken nachlief, um nicht in den unglaublichen Weiten des Fitinns verloren zu gehen.

Dort angekommen, war es eher ernüchternd zu sehen, wie viele Typen vorm Spiegel standen und sich beim Gewichtheben bewunderten. Die Arroganz, der Schweiß und die Instagram-Likes, die in der Luft lagen, waren kaum zu ignorieren. E. zeigte mir ein paar Übungen und verschwand daraufhin ebenfalls kurz vor dem Spiegel. Im Augenwinkel konnte ich ihn endlich in seinem natürlichen Habitat beobachten und auf seinen Hintern starren. Dies beruhigte mich zumindest ein wenig.

Na oida, fix ned!

Als ich mich zum ersten Mal im Spiegel sehen konnte, verzog ich vor lauter Schreck das Gesicht und versuchte den perfekten Zeitpunkt für meinen Heulanfall zu berechnen. Als E. dann auch noch verlangte, dass ich mit einem Bein auf die Bank aufsteige, während meine Hände gleichzeitig Gewichte hielten und ich dazu noch mein zweites Bein in die Luft heben sollte, war es bei mir vorbei.

Meine kognitiven Fähigkeiten sind in Stresssituationen mehr als beschränkt – dies war definitiv so eine besagte Situation. Ich sah ihn an und sagte „Vergiss, i moch des fix ned!“ – besonders nicht vor allen anderen Leuten. Ich malte mir immer mehr unrealistische Szenarien aus und stellte mir vor wie die ganzen „Fitnesspros“ über mich tuschelten. In dem Moment kam ich mir vor wie bei Dick & Doof – nur, dass ich 3in1 war – dick, doof und potschad.

Seine Geduld neigte sich dem Ende zu und ich wollte einfach nur im Boden versinken. Zumindest an der Beinpresse konnte ich ihn „beeindrucken“ – ganze 40 Kilo habe ich da mit meinen X-Haxn gedrückt und das ohne gröbere Probleme. Als es jedoch dazu kam Lunges am Gang des Fitinns zu machen, wo mich absolut jeder sehen konnte – während ich wie ein Vollidiot meine lächerlichen 2 Kilo Gewichte hielt und zitterte – wollte ich einfach nur mehr nach Hause. Paar Augenverdreher später flehte ich meinen sporty Freund an, mich einfach an einem „Cardio-Gerät“ abzusetzen, bis er mit seinem Training fertig war.

Er entschied sich für den Stepper. E. stellte mir die Schwierigkeitsstufen ein und bescherte mir einen ernsten Blick:

„Ich geh jetzt mal mein Training machen. Du steppst 20 Minuten, volle 20 Minuten. Falls du auf die Idee kommen solltest früher aufzuhören, vergiss es – ich kann dich von meinem Trainingsbereich aus sehen.“

Ich wimmelte ihn mit einem „Ja, Ja“ ab und wartete, bis er endlich verschwunden war. Daraufhin stellte ich die Schwierigkeitsstufe von sechs auf zwei und fragte mich, ob er insgeheim geplant hatte, mich umzubringen.

Nein, Nein und nochmals Nein

Ich kippte mir einen „Energydrink“ aus der tollen Getränke-Bar in meinen Mund, den mir E. kurz zuvor geholt hatte und versuchte mich zu konzentrieren. Während der chemische Kirsche-Banane-Mix meine inneren Organe verklebte, starrte ich wie eine Verrückte auf die Anzeige. Es waren ganze zwei Minuten vergangen und ich schwitzte wie ein hormongeladener Teenie bei einem Justin-Bieber-Konzert in der ersten Reihe.

Nach zehn Minuten wurde mir so schlecht, dass ich von dem Gerät absteigen musste. Zumindest einen positiven Effekt hatte dieser Drink – er brachte mich fast zum Kotzen und ich hatte ’nen guten Grund, mein Training abzubrechen. Ich spionierte unauffällig in E.’s Trainingsbereich und huschte in die Umkleide – für mich war dieses Abenteuer definitiv vorbei.

Ich wartete am Ausgang und war mental schon unter der Bettdecke mit meiner Hand in der Chipspackung. Als E. auf mich zukam, lächelte er mich an: „Morgen geh‘ ma gleich noch mal!“ Berührt von diesem ultimativen Liebesbeweis und der Tatsache, dass er sich die gleiche Sache mit mir noch mal antun würde, verneinte ich. Meine Beziehung war mir dann schlussendlich doch zu wichtig, da wollte ich’s nicht darauf ankommen lassen.

Meinen Vertrag habe ich paar Tage später ohne Probleme gekündigt – ein Hoch auf das Online-Rücktrittsrecht! Ich glaube, das war das zweite und letzte Mal, dass ich mich in so ein Studio gequält habe. Im Endeffekt ist es einfach nichts für mich und macht mich absolut nicht glücklich. Mittlerweile habe ich durch das tolle Sportangebot der Uni Tanzen und Pilates für mich entdeckt. Ich schau zwar auch dabei aus wie ein heroinsüchtiger Pinguin, aber hab‘ zumindest tausendmal mehr Spaß.

Ich würd‘ mich: Warum wir uns alle ein bisschen geil finden sollten

Vielleicht bin ich etwas spät dran, aber ich würde mal echt gern ein fettes Throwback an 2017 „rausshouten“. An das Jahr in dem ich endlich gelernt hab, mich richtig geil zu finden. In dem ich mich plötzlich vor meinem Spiegel wiederfand und mir dachte „Heasd, eigentlich schaut dein Arsch nicht einmal so oag breit aus und deine Hüften machen einen ultra schönen Bogen runter und bilden eine großartige Kurve dabei! Ohaaaa, seit wann hab ich so eine schön geformte Taille?!“ Da hats‘ dann plötzlich Klick gemacht. Einfach so, wie aus dem Nichts kam mir der Gedanke:

Ich würd‘ mich!

Und dieser Grundgedanke hat auf einmal alles verändert.

Zum Beispiel, dass ich nach dem Aufstehen beim ersten Anblick meines versifften, ungeschminkten Ichs nicht mehr in Ohnmacht fall‘. Sondern mich anschau‘ und dabei entschlossen denk‘: „Okay, heute gehst du mal ohne Make-Up raus!

Und das is‘ er, dieser Moment, wenn du dich freust, dass du in letzter Zeit nicht mehr so viel Schokolade gegessen hast und dadurch deine Haut mega rein ist. Der Moment, in dem du deine Haare betrachtest und stolz auf dich bist, weil du nicht zu faul warst jedes Mal Kokosöl in deine trockenen Spitzen zu massieren, damit sie genau an so einem ungeschminkten Tag unglaublich gesund aussehen.

Ja, in so einem Moment schaust du dich an, lächelst und denkst dir: „Fuck, eigentlich schaut dein Mondgesicht ohne zugekleisterter Fresse auch ganz süß aus!“ Ich glaub‘ in genau so einem dieser Momente hab‘ ich mich endgültig in mich selbst verliebt.

Und so steh‘ ich dann am selben Tag ungeschminkt im schrecklichen Umkleidekabinen-Licht des New Yorkers, in einem viel zu engen Croptop, mit einer am Po kneifenden Jeans vorm Spiegel und sag‘ zu mir: „Wieso kannte bisher niemand deinen Bauchnabel?“ Dabei dreh ich mich noch dreimal im Kreis und betrachte mich von allen Seiten. „Es wird an der Zeit, dass ihn alle mal kennenlernen!, schießts mir dann durch meinen Kopf, während ich selbstbewusst mit meinem neuen Croptop im Sackal aus dem Geschäft spazier‘.

Fakt ist jedoch, dass ich die Schnauze voll hab‘ von diesem „Liebe dich selbst-Gelaber“. Ich will rohe, schmutzige Selbstliebe. Die Art von Zuneigung, bei der ich anfange mit mir selbst zu flirten, weil es genug Momente in meinem Leben gab, in denen es niemand sonst tun wollte. Mir selbst Komplimente mache, die ich mit einem gespielten spanischen Akzent ausspreche, wenn ich ein neues Outfit ausprobier‘: „Ay, Mami! Du bist heiß wie Feuer!“ Danach noch ein bisschen Catwalk-Feeling in mein Zimmer bring, während ich „This Girl is on Fire“ von Alicia Keys gröle, über meinen Teppich stolziere und fast über meine eigenen Füße stolper‘.

Das ist die Art von Selbstliebe, die wir alle brauchen. Diese Begierde, die meine Mitmenschen in Verlegenheit bringen könnte. Die High fives, die ich mir regelmäßig innerlich gebe, wenn ich von Menschen Abstand nehme, die eher meine Zeit verschwendet haben, als sie irgendwie zu prägen. Ich es geschafft habe mein Lieblingslied ohne Fehler zu rappen oder mich wie ein Gangster mit Sonnenbrille ins Auto setze und mich unglaublich cool fühl‘.

In sich selbst verliebt zu sein heißt aber auch, ganz oft mal NEIN zu sagen. NEIN, zu unnedigen Vollidioten. NEIN, zu low-fat-Produkten, weil sie einfach Scheiße schmecken und NEIN zu irgendwelchen Kommentaren von Personen, die mich nicht mal ansatzweise kennen.

Es war unglaublich befreiend, als mir klar wurde, dass meine neue Einstellung und Sichtweise auf meinen Körper sowie Persönlichkeit so viel bezwecken kann. Eigentlich schade, dass ich mich jahrelang so gehasst hab‘, anstatt es in die Welt zu schreien wie unglaublich leiwand ich mich find‘.

Um endlich zu der Pointe dieses Blogeintrags zu kommen: All‘ die Dinge, die wir an uns verändern, sollten wir für uns selbst tun. Wir sollten aufhören uns andauernd mit irgendwelchen Victoria’s Secret-Models zu vergleichen, wenn wir uns mit ’ner Packung Chips auf der Couch auch ziemlich wohl fühlen – weil wir ganz genau wissen, dass wir zu faul sind 20 Kg abzunehmen, um wie Candice Swanpoel durch die Welt zu schweben.

Dass die Joggingrunde, zu der wir uns einigermaßen überreden konnten, nicht automatisch dazu dient unsere Fettpölsterchen zu reduzieren, sondern weil wir einfach Lust dazu hatten unseren Körper in etwas Action zu sehen. Und ja, wir uns für diesen scheinbar unerreichbaren Job bewerben, obwohl die Chancen ziemlich beschissen stehen, dass wir die Stelle bekommen. Warum zur Hölle sollten wir es nicht versuchen?

Genau so wie wir uns selbst wahrnehmen, nehmen uns unsere Mitmenschen auch wahr – aber natürlich alles in Maßen , bitteschön! Deswegen ist es okay uns selbst ein bisschen „geil“ zu finden. Es ist auch absolut in Ordnung uns in einigen Dingen besser einzuschätzen als manch‘ andere, solange wir nicht zu einem narzisstischen Idioten werden.

Sei dein eigener größter Fan, Verehrer und Freund, dann geht alles andere von selbst.

Friendship paused: Wenn Beziehungen den Freundeskreis zerstören

Beziehungen sind nicht immer einfach, das ist definitiv kein Geheimnis. Dass es aber absolut ungesund ist eine übertriebene Obsession für sein Gegenüber aufzubauen, sollte auch keines sein. Vielleicht bin ich hier etwas anders gestrickt, aber was hat es mit dieser „du darfst/darfst nicht“-Sache in Beziehungen auf sich? Ich versteh‘ schon, dass man in einer Partnerschaft bestimmte Kompromisse eingeht, aber Verbote sind für mich hier fehl am Platz. Außerdem sind meine Eltern die Einzigen, die mir etwas verbieten können – nur, dass das mal gleich klar ist.

Nehmen wir als Beispiel, dass man seinem Freund oder seiner Freundin verbietet in den Club zu gehen. Äh, What? Ich mein es tut mir echt leid den meisten von euch diese Nachricht so zu überbringen, aber – wenn man fortgeht, dann geht es in erster Linie nicht immer darum jemanden zum Flachlegen zu finden?! Paar Drinks kippen, auf dem Dancefloor abshaken und um 5 in der Früh Happy Noodles mit meinen Mädels essen, ist auf jeden Fall ein gelungener Abend. Ganz ohne Männer und deren Geschlechtsteile. Es ist mir schon klar, dass man meistens mit seinem Partner lieber zuhause auf der Couch rumhängt und Serien streamt, anstatt sich jedes Wochenende einen reinzustellen. Das würd ich persönlich auch nicht so mega leiwand finden. Doch Freunde sind so wichtig und auch, wenn es nur ein Treffen auf ’nen Kaffee oder so ist, welches man ALLEINE – also ohne seiner besseren Hälfte ausmacht, ist das absolut okay!

Worauf ich hinaus will ist, dass man in einer Beziehung trotzdem noch ein separates Individuum bleiben soll. Mit eigenen Hobbies und eigenen Freunden. Wenn ich mal hör‘, dass in Beziehungen, Männer oder Frauen sagen, dass ihre Partner sich nicht mehr mit ihren Freunden treffen dürfen, dann könnt‘ ich meine Augen bis ins Unendliche rollen! Sowas ist für mich einfach nicht akzeptabel. Ich hab einfach das Gefühl, dass sich viele Personen in Beziehungen verlieren und ohne ihren Partner absolut nichts mehr machen wollen. Es ist doch schön, wenn man happy in love ist, aber bitte, bleibt ein eigenständiges Lebewesen. Es ist nicht schlimm ohne euren Schatz und Hasepups rauszugehen, das habt ihr vorher auch gemacht.

Apropos eigene Freunde: Oh, wie ich es liebe, wenn Männer und Frauen in Beziehungen gehen und sich dann nicht mehr bei ihren Freunden blicken lassen. Sie hören dann quasi auf zu existieren: „Hey, hast du in letzter Zeit was von -Name einfügen- gehört?“ – „Ne, er/sie ist ja jetzt in einer Beziehung!“

Echt jetzt, wieso machen Leute das? Vielleicht ist es mega unromantisch, wenn ich sowas als vergebene Frau schreibe, aber es gibt für mich eine Grundregel, die ich für immer verfolgen werde:

Beziehungen können für ’ne Weile halten, aber Freundschaften halten meist ein Leben lang!

Wie gesagt, vielleicht nicht gerade gefühlvoll, aber immerhin ehrlich. Ich find‘ dann diesen „Booty-Call“ bei den Freunden noch schlimmer: „He du, wie gehts? Hast mal wieder Bock was zu machen?! – Bin ja jetzt wieder Single und hab Zeit.“ Oida, bitte grab‘ dich ein.

Beziehungen sind was Großartiges! Doch unsere Freunde sind meistens diejenigen, die uns auffangen, wenns mal Streit gab. Wenn wir über Dinge reden wollen, die unser Partner vielleicht nicht ganz nachvollziehen kann. Oder, wenn wir mal wieder Single sind.

Egal, was es auch sein mag: Vergesst nicht euren Freundeskreis, denn dieser ist die Familie, die ihr euch aussuchen könnt.

ShortStory: Bahnsteig 2

Sie ging die Treppen des Bahnsteigs hinauf und spürte wie die kalte Luft ihre Wangen rot verfärbte. Ihre viel zu hohen Stiefel klapperten unter jedem Schritt, den sie setzte. In ihrem Kopf entstand eine Melodie dazu und so konzentrierte sie sich darauf um nicht über ihre eigenen Füße zu stolpern: „klick, klack, klick, klack!“ Innerlich verfluchte sie sich selbst, da ihre Füße schmerzten und es nicht lange dauern würde bis ihr Gesicht den Boden küsste – aber hey, sie sah zumindest gut aus. Es ertönten die Lautsprecher und eine Durchsage wurde gemacht „Railjet 7638 zehn Minuten verspätet! Wir bitten um Verständnis.“
Verständnis? Sie musste kurz schnaufen als sie dieses lächerliche Wort hörte. Wer zur Hölle hat heutzutage noch Verständnis? Ihre Augen füllten sich erneut mit Tränen und sie blinzelte sie schnell weg. Sie setzte sich auf die freie Bank und schlug ihre Beine übereinander. Ihre Füße schmerzten immer noch, aber zumindest lenkte es sie vom Schmerz in ihrer Brust ab. Zwei Wochen sind mittlerweile vergangen seitdem Funkstille zwischen ihr und ihm herrschte. Es ist generell zwischen ihnen abgekühlt. Keine Liebesschwüre mehr, keine Fb-Posts, keine verschlafenen Guten-Morgen-Anrufe. Eigentlich hätte sie ihn ja schon längst stehen lassen sollen, doch wie lässt man das wertvollste Geschenk einfach so stehen? Ihr wurde schlecht als sie daran dachte, dass er ihr jeden Moment über den Weg laufen könnte. In dieser gottverdammten Stadt war es auch nicht besonders schwierig jemandem zu treffen, den man absolut nicht sehen will.

Doch sie und ihr kaputtes Herz wussten beide, dass sie ihn sehen wollten. Mit seinen zersausten Haaren und Schlafzimmerblick, der sie jedes einzelne Mal in Verlegenheit brachte.“Fuck“, dachte sie sich, während sie nach ihrem Feuerzeug kramte. Sie hatte es mal wieder Zuhause vergessen. Die einzige Droge, die ihr nach ihm noch blieb war Nikotin und nicht einmal die konnte sie genießen. „Du musst mich echt hassen“, sagte sie zu sich selbst und schaute nach oben in den bewölkten Himmel. Falls es einen Gott gab, dann war er wohl auch ziemlich angepisst. Kein Wunder, denn wer ist so dämlich und läuft seinem Unglück dreimal in die Arme. Nein, sie war eigentlich kein dummes Mädchen, doch sie genoss es ihre Fehler drei- bis fünfmal zu wiederholen. Nur um sicherzugehen, dass es wirklich ein Fehler war.

Genau dasselbe tat sie bei ihm und welch‘ Wunder, es hatte mal wieder nicht geklappt. „No shit, Sherlock“, flüsterte ihr Gewissen als sich ihre Augen wieder feucht wurden. „Hör‘ auf zu flennen, glaubst du ernsthaft er hat auch nur eine Träne wegen dir vergossen?“ Ihr abgefucktes Gewissen hatte recht. Kein Wunder, dass er sie nicht mehr wollte, da sie ja nicht mal sich selbst ausstehen konnte. Doch so mies war sie ja eigentlich nicht, denn für ihn hat sie verdammt viel getan. Zum Beispiel hatte sie diese viel zu hohen Stiefel gekauft um sich weiblicher zu fühlen. Sie war schon immer auf seinen Style neidisch und wollte sich nicht mehr wie ein pubertierender Junge mit Jeans und Shirts anziehen. Sie wollte ihn unbedingt beeindrucken.

Ein kalter Luftzug schreckte sie aus ihren Gedanken auf und sie sah ihren Zug in die Station einfahren. Sie stand auf und ging in ihren unbequemen Schuhen zum ersten Wagon. Ihr Körper trug sie zu einem Fensterplatz, während sich ihr Gehirn immer mehr in ihrer Gedankenwelt verlor. Sie beobachtete die Menschen, die neben ihrem Fenster am Bahnsteig entlang gingen. „Warum hast du dich selbst so verraten?“, schoss es ihr durch den Kopf. Hat sie das? Kann es sein, dass sie ihre wichtigste Regel gebrochen hatte? Sich nie für einen Mann zu ändern?

Das hatte sie. Ja, Regeln sind meist da um sie zu brechen, doch diese war gewiss nicht eine davon. Sie starrte auf ihre Stiefel und fing an zu weinen. Was hatten ihr diese scheiß Stiefel schon gebracht, außer ihre Füße mit Blasen zu schmücken und ihre vermeintliche Liebe ihres Lebens zu verlieren. „Absolut gar nichts“, flüsterte ihr Gewissen zurück. Der Zug fuhr los und ihre Tränen kullerten ihre Wangen herab. Ihre Haut brannte und das erste Mal seit langer Zeit war es ein Gefühl, dass sie als echt empfand. Kein Fake, keine Lügen, das war sie. Verheult im Zug.

Sie dachte an ihr erstes Treffen mit ihm zurück, als sie in Airmax, zerrissenen Jeans und Lederjacke auf ihn wartete. Da war sie noch sie selbst und absolut sicher ihn auch mit flachen Schuhen und ihrer Persönlichkeit beeindrucken zu können. Es hat ja auch geklappt, doch irgendwann zwischen den tausend Diskussionen und schlaflosen Nächten hatte sie sich selbst verloren. Sie wollte es unbedingt retten. Diese Sache mit ihm, was auch immer es war. Doch er hatte sich nie bemüht sie zu halten. Jedes Mal, wenn sie ging, kam sie schlussendlich selbst zu ihm zurück – ohne, dass er auch nur mit der Wimper zucken musste. Er hatte sie nie geschätzt, sich nie gefreut, ihr nie gezeigt, dass er sie genauso will wie sie ihn. Sie sah ihr verheultes Gesicht in der Fensterscheibe des Zuges und aus Trauer wurde Wut. „Scheiß auf ihn“, sagte sie zu ihrem Gewissen, während sie sich ihre nassen Tränen aus dem Gesicht wischte und ihre Mascara sich quer über ihre Wangen verschmierte.

Sie war sich sicher: Das nächste Mal würde sie in Airmax vor ihm stehen und verdammt gut darin aussehen.

Was ist Liebe?

Ich glaub‘ es gibt verschiedene Arten seine Liebe zu zeigen. Ja, man kann natürlich 100 mal am Tag sagen, dass man seinen Partner liebt – ist das aber wahre Liebe? Ich denke nicht. Denken wir doch mal daran zurück wie oft uns jemand gesagt hat, dass er/sie uns liebt und 2 Tage später werden wir beschissen. Jap, hurts like a bitch.

Deshalb glaub‘ ich, dass Liebe in kleinen Portionen kommt. Zum Beispiel in einem Danke, weil man zum Frühstück Pancakes gemacht hat & jetzt zwar wie ein Pfannkuchen auf zwei Beinen riecht, doch die Dankbarkeit seines Partners das alles wert ist. Wenn dein Liebster dich ansieht als ob du ein Lotto Sechser wärst, obwohl du gerade erst aufgewacht bist. Er dir sagt wie unglaublich süß du bist, wenn du dich über Sachen aufregst und zu einem Mini-Hulk mutierst. Er sich jedes einzelne Mal dein Rumgeheule über deinen Job/Uni/Probleme anhört & dich jedes einzelne Mal tröstet.

Deine Hand hält, auch wenn dir mal nicht danach ist. Ihr stundenlang im Mci zu ner‘ Cola & Pommes ablachen könnt & es keine schönere Abendgestaltung an einem Freitag gibt. Ihr euch gegenseitig euer Lieblingsessen kauft & damit überrascht oder plötzlich abschmusts, einfach so – ohne Grund.

Ich glaub‘ Liebe kommt in so viel mehr als nur 3 Wörtern, die irgendwann jemanden nichts mehr wert sein werden. Liebe kommt in einem Versprechen, dass man füreinander da ist, nicht ohne den anderen die angefangene Netflix-Serie weiterschaut oder mal Sachen für den anderen tut, die euch alleine nie in den Sinn gekommen wären.

Liebe kommt nicht in teuren Geschenken, Blumen oder Abendessen in schicken Restaurants. Liebe ist, wenn du dir dein Gegenüber ansiehst & dich fragst, was du denn so großartiges vollbracht hast, um ihn oder sie zu verdienen.

Mein Leben als Teilzeit-Atheistin

Reden wir doch mal über Religionen. Nicht, weil in letzter Zeit viel zu wenig darüber geredet wurde, sondern weil es mich zum Teil mega aufregt. Dieses „ich hab diesen und jenen Stempel auf der Stirn, weil ich dieses und jenes glaube“-Getue geht mir so richtig auf meinen imaginären Sack. Okay halt, er ist nicht imaginär – hab doch manchmal ’nen größeren Sack als manch andere. (Sorry not sorry for bashing).

Der eigentliche Grund warum ich das hier schreibe ist, dass mich Leute aufgrund meines Glaubensbekenntnisses bewerten. Leute, die zuerst mit mir abhängen, Witze machen, über ihr Liebesleben quatschen und mal mit ’nem Spritzer mit mir anstoßen. Das sind diese Leute, die dann den nackten Horror in ihren Augen haben, wenn sie herausfinden, dass ich eigentlich Muslima bin.

There I said it.

Ich hab im Glaubensbekenntnis beinhart Islam drinstehen. Krasser Scheiß, oder?

Wenn sich ihr Blick mit der totalen Leere füllt und du in ihren Pupillen ein ganz kleines „HILFE HC STRACHE“ erkennst. Dann geht der Spaß erst richtig los. Nicht, weil sie mir dann islamophobe Parolen an den Kopf werfen, sondern plötzlich Abstand nehmen. Sie betrachten mein Spritzerglas, starren meine Haare an und stammeln: „Aber, aber .. du siehst doch gar nicht so aus! ..“

Ja, ich seh‘ eben so aus wie jeder andere Mensch auch. Aber was die meisten Menschen vergessen ist, dass es auch viele Muslimas gibt, die kein Kopftuch tragen, perfekt Deutsch sprechen und sehr gebildet sind. Ich hab‘ oftmals dieses Gefühl, dass wir mittlerweile einen Prototyp für diese Glaubensbekenntnis erschaffen haben. Besonders in Bezug auf die weiblichen Exemplare.

Und nun kommt meine Ansicht dazu: Ich bin nicht sehr gläubig, aber ich bin was ich bin. Das inkludiert eben auch die Religion meiner Familie und die Bräuche mit denen ich aufgewachsen bin.

Deshalb ist es überaus wichtig, dass ihr mich nicht als „cool“ oder „total integriert“ bezeichnet, weil ich gern Alkohol trinke und fortgeh‘. Redet nicht abwertend über andere Menschen, die sehr religiös sind, nur weil ich es nicht bin. Fragt mich nicht, ob ich nicht auch finde, dass das Kopftuch ein Symbol der Unterdrückung ist. Das ist ein absolutes No-Go. 

Es ist in erster Linie ein religiöses Symbol und steht für viel mehr als für das „ruhig halten der schwachen Frau“. Sehr viele Mädels tragen es, weil sie es für sich selbst bestimmen, weil sie sich damit wohl fühlen und stolz darauf sind. Sie sind modern, sie sind stark und alles andere als eingeschränkt. Der Aspekt des Zwangs ist hier oftmals auf den Bildungsstand zurückzuführen. Ergibt doch Sinn, oder? So ist es auch mit der Toleranz, je gebildeter ich bin, desto besser kann ich Dinge oder Situationen tolerieren – auch, wenn ich mega dagegen bin.

Nur weil man etwas toleriert, bedeutet dies nicht, dass man es akzeptiert!

Ich zieh‘ immer wieder meinen Hut vor Personen, die ihre Kraft und Lebensfreude aus ihrem Glauben zu Gott schöpfen. Ich find‘ es schön, wenn jemand glücklich ist, weil er mit sich selbst im Reinen ist und nach Regeln lebt, die seiner Meinung nach genau richtig sind. Ich kann dies eben nicht.

Ich möchte mein Leben nicht nach einem Buch richten, welches vor hunderttausend Jahren geschrieben wurde und ich denke ich bin mit dieser Einstellung nicht alleine. Denn in jeder Religion gibt es Menschen, die zwar spirituell sind, jedoch nicht religiös.

Ich glaube an Karma, ich glaube daran, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert, aber am stärksten bin ich davon überzeugt, dass wir alle gleich sind.

Denn seien wir uns doch mal ehrlich: Im Prinzip glauben wir doch eh alles dasselbe. Nur in anderer Ausführung und Verpackung.